Studium Pflegewissenschaften in Spanien & Südamerika

Studium Pflegewissenschaft Spanien

Das spanische Studium der Gesundheits- und Pflegewissenschaften dauert vier Jahre und schließt mit dem Titel „grado en enfermería“ ab. Es beinhaltet die gleichen Lernfelder wie in der deutschen Ausbildung „Gesundheits- und Krankenpfleger“, dem Schweizer Studiengang und dem dualen Studium „Bachelor of Science in der Pflege“.

Die spanischen Studiengänge der Gesundheits- und Pflegewissenschaften haben durchschnittlich 240 Credit Points (CP) mit insgesamt 6.150 Zeitstunden. Der theoretische Anteil liegt mit 4.050 Stunden um ein Drittel höher als in der deutschen Ausbildung „Gesundheits- und Krankenpfleger/in“ und mit 2.100 Stunden Praxisanteil auf gleicher Augenhöhe wie in Deutschland und in der Schweiz. Das Studium weist eine enge Verzahnung zwischen Theorie, Praxis und Wissenschaft auf. Sämtliche Differenzierungsbereiche werden während des Studiums abgedeckt.

In den Wahlpflichtfächern und mit der Abschlussarbeit spezialisieren sich die Pflegekräfte. Durch das Pflegestudium werden sie auf eine Tätigkeit in Krankenhäusern und Gesundheitszentren vorbereitet. Die medizinische Fakultät von Sevilla steht beispielhaft für ein Studium der Pflegewissenschaften in Spanien.

Lehrplan der medizinischen Fakultät von Sevilla
Lehrplan der medizinischen Fakultät von Sevilla

Durch den gleichen bzw. höheren Stundenanteil und Professionalisierungsgrad ist das spanische Studium dem deutschen Berufsabschluss „Gesundheits- und Krankenpfleger“ und dem Schweizer Titel „Bachelor of Science in der Pflege“ (Pflegefachmann bzw. Pflegefachfrau) funktional gleichgestellt. Bei Nachweis der Sprachkompetenz B2, garantierte die EU-Richtlinie 2005/36/EG die Anerkennung des Studiums in Deutschland und der Schweiz. Mit durchschnittlich 2.100 Stunden Praxisanteil und 4.050 Stunden Theorie liegen die spanischen Studiengänge der Pflegewissenschaften über dem Stundenanteil in der Schweiz und damit auf europäischem Spitzenniveau.

Spanisches Studium der Gesundheits- und Pflegewissenschaften

Im ersten Studienjahr werden die angehenden Pflegekräfte in den Fächern Anatomie, Biochemie und klinische Pharmakologie unterrichtet. Sie werden in grundlegende medizinische Begriffe eingewiesen, um sich später im Krankenhausalltag mit den behandelnden Ärzten über Diagnose und Pflegeplanung austauschen zu können. Im ersten Studienjahr erhalten sie zudem einen Überblick über die grundlegenden Methoden der Gesundheits- und Pflegewissenschaften.

Erstes & Zweites Studienjahr der Pflegewissenschaften
Erstes & Zweites Studienjahr der Pflegewissenschaften

Im dritten Studienjahr diversifizieren sich die Studien der Pflegewissenschaften. Die Studierenden erhalten die Möglichkeit, sich in verschiedenen Fachgebieten wie der Intensivpflege, der Dialyse, Dienst im Operationssaal oder in anderen Fachgebieten zu spezialisieren. Im dritten Studienjahr werden die Grundlagen für die spätere Abschlussarbeit und für mögliche postgraduale Studiengänge gelegt. Das Studium der Gesundheits- und Pflegewissenschaften begreift sich als interdisziplinäres Studium, das neben medizinischen Aspekten der Diagnose und Anatomie auch Disziplinen wie Physiotherapie, Ergotherapie, Psychologie und alternative Heilverfahren behandelt.

Die angehenden Pflegekräfte werden spätestens im vierten Studienjahr darauf vorbereitet, in einem späteren multidisziplinären Umfeld mit verschiedenen Berufsgruppen in der staatlichen und privaten Gesundheitsversorgung zu arbeiten. Am Ende des Studiums steht die Abschlussarbeit, in der Aspekte der praktischen Erfahrungen und der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Krankenpflege entweder empirisch und/oder wissenschaftlich ausgewertet werden. Die spanische Pflegefachkraft wird in die Lage versetzt, sich auf wissenschaftlichem Niveau mit dem Thema Medizin, Krankheit, Heilung und Pflege auseinanderzusetzen.

Drittes & Viertes Studienjahr der Pflegewissenschaften
Drittes & Viertes Studienjahr der Pflegewissenschaften

Südamerikanisches Studium zur Pflegefachkraft

Die südamerikanischen Studiengänge der Pflegewissenschaften lehnen sich an das spanische und englische Studienmodell an. Die Pflege ist in diesen Ländern vollständig akademisiert. Mit vier bis fünfjährigen Studiengängen und mehr als 7.000 Stunden Theorie und Praxis decken südamerikanische Pflegekräfte sämtliche Funktionsbereiche der Pflege ab. Die Anerkennungssituation in Deutschland und der Schweiz ist exzellent.

Die Berufstitel werden von den Anerkennungsstellen der deutschen Bundesländer des Schweizer Roten Kreuzes und Österreich anerkannt. Eine Quote, die keine andere außereuropäische Region anzubieten an.

Hervorzuheben sind die Länder Kolumbien, Venezuela, Peru, Chile, Argentinien und Brasilien mit einem hohen Bildungsstandard in den Pflegewissenschaften. Südamerikanische Pflegekräfte sind kompetente Fachkräfte im klinischen und außerklinischen Bereich. Sie absolvieren Module der Grund- und Behandlungspflege und sind in deutschen und Schweizer Pflegeeinrichtungen sofort einsetzbar. Die Verabreichung von Medikamenten, die Abnahme von Blut, die Planung und Durchführung sind ebenso Bestandteil des Studiums wie die Grundpflege und die Prophylaxe von Krankheiten. Die Vermittlung von Pflegekräften aus Südamerika garantiert die Aufrechterhaltung des deutschen Pflegestandards.

Der weg zum besten Kandidaten